Handpaddles – der neue Trend beim Downwindfoilen. Aber warum?

Veröffentlicht am: 27. März 2023|Kategorien: Allgemein, Kurse|Tags: , , |

Handpaddles – Der neue Trend beim Downwindfoilen. Aber warum?

Auf den Socialmedia Kanälen sammeln sich Informationen über die kleinen Handpaddles.

Was erstmal komisch aussieht, könnte den Lernprozess und die Sicherheit auf dem Meer grundlegend beschleunigen und verbessern.

Mit diesem Blog werde ich versuchen, ein bisschen Licht ins Dunkle zu bringen. Und wie geht das am besten? Nicht indem man etwas blind beurteilt, sondern es vielmehr selber testet. Das Gute daran: Solche Handpaddles sind schnell gebaut. Und das mit einfachsten Mitteln. Ein Stück Holz, einer Säge und Gummibändern (besser wäre ein Naturlatexschlauch). Ich habe die Paddles noch zusätzlich etwas gebogen, weil ich mich an dem momentan einzigen am Markt befindlichen Modell orientiert habe:

LINK: HAND PADDLE CO

Handpaddles sieht man noch sehr selten auf dem Wasser

Viele von euch fragen sich: „Was soll das?“

Der Nutzen ist einem auf Anhieb nicht so ganz klar. Hier gilt allerdings mal wieder: Cool bleiben und sich wirklich mit neuen Themen befassen, bevor man voreilig Schlüsse zieht. Ich erinnere mich noch selber, als Stand Up Paddling zu uns nach Deutschland kam. Da dachte ich nur so: „Ja ne ist klar, wie sieht das denn aus, das macht ja nie im Leben jemand“. Heute gibt es allerings über eine Millionen SUP Boards – alleine in Deutschland! ;-) Da war ich noch in meiner Kiterzeit und dachte hinter einem Kite hört der Horizont auf! haha…

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Handpaddles selber bauen!

Handpaddles sind schnell gebaut. Hier seht ihr ein paar Arbeitsschritte.

Da es Handpaddles in dieser Größe in Deutschland nicht gibt, habe ich mir hier in Spanien die benötigten Einzelteile zusammengesucht. Ein Reststück Boots-Speerholz, ein paar Gummiseile, ein Stück EVA aus dem Bastelladen und etwas Board-Reparaturmaterial, das ich sowieso immer dabei habe.

Mit dem Glasgewebe (hier 1 – 2 Lagen 160g) habe ich die Kurve für den Bereich wo die Finger liegen unterstützt. Um die Kurve überhaupt in das Holz zu bekommen, musste ich das Holz mit einer Eisensäge etwas einsägen. Das hat sehr gut geklappt.

Am Ende habe ich alles noch mal mit Epoxiharz versiegelt. Also alle Kanten und Löcher. So wird nichts aufquillen an den Kanten und sie werden hoffentlich viele Sessions halten. Ich habe aus diesen Protos auch schon viel gelernt und werde zukünftige Paddles noch mal verbessern.

Der Nutzen von Handpaddles!

Jetzt kommen wir zum wichtigsten Punkt: Warum machen Handpaddles Sinn und vor allem WO?!

Ich selber habe mich auch am Anfang gefragt: „Was soll das?“. Allerdings wurde mir der mögliche Nutzen schnell bewusst. Das Paddel, sofern man etwas Übung hat, bringt zwar unglaublich kräftigen Vorschub, der meiner Meinung nach mit nichts zu ersetzen ist (da stimmt das Gewichts->Packmaß->Vorschubs – Verhältnis) ….

Aber jetzt kommt’s: Sind wir alle von Geburt an Profipaddler? Nein!

Stichwort: Tiefer Schwerpunkt!

Und genau da liegt der angehende Downwindfoiler im Pfeffer. Handpaddles könnten den Lernfortschritt wesentlich beschleunigen. Der Grund dafür ist nicht das eventuelle Vorhandensein von mehr Paddelpower, sondern vielmehr die Tatsache, dass der Anfänger von Anfang an (!) lange und schmale Boards benutzen kann und nicht ständig runter fällt. Das schont den Geldbeutel und maximiert die Foilzeit. Im Knien und mit schmalen Boards, wird man viel krasser beschleunigt, da die Shapes ganz wesentliche und offensichtliche Angleit-Vorteile haben. Schwups ist man auf’m Foil….

…und schon hat man ein neues Problem: wie halte ich das Teil jetzt am laufen ? ;-)

Kurz gesagt:

  • Fägst du als Anfänger mit einem normalen Paddel an, benötigst du ziemlich sicher ein Board mit einer Breite von 25 + inch (Downwindfoilen im offenen Meer). Gehst du schmaler, kippst du im offenen Meer zu oft um und bist schnell frustriert und völlig erledigt vom Balance halten. Diese breiteren Boards sind als „normale SUP Foilboards“ bekannt und auch zu günstigen Konditionen gebraucht zu erwerben.
  • Fängst du als Anfänger mit den Handpaddles an, kannst du ein langes und schmales Board wählen. Das sind die brandneuen, aktuell gehypten Downwind-Shapes. Zum Beispiel kann ein 75-80 Kg Fahrer gleich mit einem 8.0 x 21er Board starten. Mit diesem Board kannst du nicht nur super geil im Flachwasser Paddleups üben, sondern auch im offnen Meer sofort (!) angreifen.

„Body mechanically more efficiant“

Das sagt der „Voyager Foiler“ ganz simpel über die Technik der Handpaddles zum hochpumpen im offenen Meer – und das ist auch einfach nachvollziehbar.

Seht hier das neueste Video von ihm:

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Gibt es auch Nachteile im Lernprozess mit Handpaddles?

Leider ja, wie immer!

  • Nicht jeder ist gerne auf den Knien unterwegs. Das kann, gerade am Anfang, etwas nerven. Ich persönlich kenne einige Schüler mit Knie-Problemen. Für diese Personen ist das kein Thema. Ich persönlich halte mich auch nicht gerne lange auf den Knien auf. Trotzem kann man da auch etwas Abhilfe schaffen: beispielsweise Kniepolster unter dem Neo.
  • Zusätztlich ist da natürlich noch der Popup nach dem Anpaddeln ;-) Der muss auch erstmal geübt werden. Und zwar wenn das Teil schon am fliegen ist!
  • Man muss nicht unbedingt den Weg mit den Handpaddles gehen. Mit einem normalen SUP-Shape, einem passenden Foil und gutem Padel mit richtiger Herangehensweise läufts genau so gut.
  • Das Paddel als Tool zum „nachpaddeln“ während der Fahrt entfällt! Das finde ich persönlich wichtig. Gerade im Leichtwindbereich nutze ich dies oft. Außerdem hat der Oberkörper oft noch Saft, wenn die Beine am Ende sind!

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Ein weiterer Nutzen: Thema Sicherheit

Eine weitere, tolle Eigenschaft der Handpaddles: Notfallplan bei Paddelbruch!

Wer schon mal Downwinden war, der weiß ganz genau: Ein Paddelbruch ist nicht witzig. Vor allem dann nicht, wenn man gerade mehrere Kilometer weit draußen ist. Ich persönlich hatte nämlich den Fall hier in Spanien, allerdings im Lineup. Da ist es egal, weil man einfach zum Ufer schwimmt. Trotzdem hat mich diese Tatsache zum denken für einen Notfallplan für zukünftige Downinder angeregt. Ich werde mir also in Zukunft einfach 2 superleichte Handpaddel in meinen Trinkrucksack stecken. Nur für den Fall ;-)

Ich persönlich sehe also die Handhaddles als schönes, zusätzliches Tool um in den Sport einzusteigen. Außerdem werde ich sie ab jetzt bei längeren Strecken immer im Trinkrucksack dabei haben. Natürlich werde ich mir noch welche aus Carbon bauen, da sie dadurch noch mal leichter werden.

Im Laufe dieser Saison werden wir noch sehen, in wieweit die Paddles Anklang finden. Ich bin super gespannt und werde berichten.

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Youtube Video – Handpaddles

Hier probiert James Casey Handpaddles im Lineup. Ich denke, das ist ein guter Schritt um erstmal reinzukommen. Das hat sich bei mir auch eig. am besten angefühlt. Erstmal bei kleinen Wellen starten, bevor es im offenen Meer tricky wird.

geschrieben vom Gründer Malte Krummradt

Ja, es macht unter bestimmten Voraussetzungen Sinn. Gerade zu Anfang. Auch als Antrieb für den Flatwater Paddleup sind sie ein Thema. Ihr findet einen interessanten Blogartikel auf www.wingfoil-fehmarn.de/Blog.

Auf jeden Fall! Und das sogar sehr einfach. Schnapp dir ein Stück 4-5mm starkes Sperrholz und säge dir 2 Paddel zurecht. Danach ist testen angesagt! :-)

Das geht mit dem Paddel definitiv besser und effizienter. Allerdings können dir die Handpaddles am Anfang helfen! Gerade um ein mal hochzukommen und das Feeling zu erleben. Der Takeoff im Nachhinein ist etwas tricky, da alles sehr schnell gehen muss. Aber ja, probier es einfach mal aus!

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