Welches Foil ist das Richtige für mich? Foilfinder F-One

Veröffentlicht am: 5. Februar 2022|Kategorien: Allgemein, Kurse|Tags: , , , |
Grafik zeigt Foil Performance nach Dicke des Profils

WELCHES FOIL IST DAS RICHTIGE FÜR MICH?

Das richtige Foil kaufen. Aber welches Foil ist das Richtige für mich? Der Foilfinder von F-One hilft!

Eine große Herausforderung bei diesem massiven Angebot am Markt. Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten! So viel schon einmal vorweg: Der Markt ist voller verschiedener Foil-Typen (Formen) von unterschiedlichen Herstellern. Dazu in sehr unterschiedlichen Preisklassen und Qualitäten. Wir möchten hier erst einmal veranschaulichen, welche Eigenschaften die verschiedenen Typen im Allgemeinen haben. Die Grafiken stammen von F-One.

Danke auch an den Deutschland / Österreich-Vertrieb für F-One und Manera! Poniente KG

ASPECT RATIO (AR)

Das Verhältnis zwischen Breite und Tiefe des Foils (der Tragfläche)

Je geringer die Zahl, desto weniger die AR. Das nennt man dann ganz einfach „LOW-ASPECT“. Also desto anfängerfreundlicher und fehlerverzeihender. Viel Kontrolle bei wenig Geschwindigkeit. Je höher die Zahl, desto mehr Streckung. Das nennt man dann ganz einfach „HIGH-ASPECT“. Mehr Kontrolle bei hoher Geschwindigkeit. Also desto mehr Geschwindigkeit und Effizienz (Glide) je Größe.

Wichtig: Ein High-Aspect Foil darf niemals mit einem Low-Aspect in jeglicher Hinsicht verglichen werden. Das wäre so, als vergleiche man die PS Zahl von Autos und Motorrädern. Das funktioniert nicht. Ein gestreckteres 1200 qcm Foil wird immer effektiver (schneller) als ein Gedrungeneres sein (vorausgesetzt es ist richtig konstruiert ;-)). Dabei geht es um „lift to drag ratio“. Der Foiler möchte ein möglichst kleines Foil mit möglichst breitem Einsatzspektrum. Danach strebst nicht nur du, sondern wir alle. Allerdings muss dein Fahrkönnen dies auch ermöglichen!

Was der Foiler gerne möchte, aber niemals bekommen wird, ist ein 2 und gleichzeitig 4 rädriges Fortbewegungsmittel, wenn wir beim Vergleich mit den Autos bleiben. Der fortgeschrittene Foiler möchte immer ein möglichst wendiges Foil, dass ein hohes Maß an Kontrolle ermöglicht, aber dennoch maximale Effizienz und Geschwindigkeit. Alles zusammen geht nicht, man kommt aber nah ran!

Generell wird immer nur der vordere Flügel (frontwing) beschrieben. Der hintere, der „Stabi“ oder „Rearwing“, wird erstmal außen vor gelassen. Das würde die Erklärung zu komplex machen.

GLEITVERMÖGEN UND DREHFREUDIGKEIT

Diese Grafiken veranschaulichen es einfach.

EINSATZBEREICH GERICHTET NACH AR

Was für ein Foil, mit welchem AR, für welchen Einsatzbereich?

Je höher die AR, desto mehr Leistung wird das Foil haben. Es wird länger gleiten und hat weniger Reibung im Wasser. Es setzt aber auch eine höhere „Takeoff-Geschwindigkeit“ voraus, um es aus dem Wasser zu bekommen und am laufen zu halten! Die art und weise der Pump-Bewegungen ändert sich außerdem.

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Ein AR 5 ist ein, in der heutigen Zeit, typischer „Low-Aspect“ Flügel. Hiermit hast du den höchstmöglichen Lernerfolg und der Anfänger wird am Anfang am besten damit klarkommen, da die Kontrolle auf allen Achsen sehr ausgewogen ist. Er hebt ab und er fliegt. Das Foil fühlt sich an wie ein Longboard, womit du eine Welle reitest. Also sehr stabil und spurtreu. Beispielsweise ist hier der F-One Gravity zu empfehlen. Super gutmütig und sicher. Großer Einsatzbereich und mit dem Größten, 2200er, extrem früher „Takeoff“ beim Wingfoilen an großen Boards.

Ein AR 6 hat das beste aus allem! Geile Performance, super ausgeglichenes Fahrfeeling. Er setzt eine nur etwas höhere Könnensstufe voraus. Ist also 1st choice bei talentierten und ambitionierten Fahrern. Die ausgewogene Form erlaubt genügend „looseheit“ beim Surffoilen und Wingfoilen, um auch mal schöne enge Kurven zu ziehen. Auch das Pumpen gelingt hiermit am einfachsten. Der F-One Phantom ist hier die richtige Wahl.
Der Phantom ist, auch wenn es alle Produkte sämtlicher Hersteller versprechen, wirklich einzigartig in der Performance. Er kann, verglichen mit anderen Foils in AR 6, definitiv eine Nummer kleiner gefahren werden. Man sieht es ihm durch sein dünnes Profil nicht an, aber der „takeoff“ gelingt sehr leicht. Ein super geringer „stallspeed“ ist nur eine herausragende Eigenschaft. Wirklich auffällig ist auch die Spurstabilität. Er behält die Kontrolle über den gesamten Geschwindigkeitsbereich. Das schöne dabei ist, das Foil verstärkt nicht den Druck auf dem vorderen Fuß, je schneller man wird.

Zwischen AR 5 und 6,5 bewegen sich momentan 60-70% aller Foils am Markt. Egal ob zum Wingfoilen, SUP-Foilen, Foil-Surfen, Pumpen, Windsurfen oder gar Kite-Foilen.

Ein AR 7 (hier geht es los mit „High-Aspect“) erhöht die Fahrgeschwindigkeit und die Kontrolle bei höheren Geschwindigkeiten. Dabei gleitest du beim „ausgleiten lassen“ weiter. Auf der anderen Seite wirkt sich die „Streckung“ des Foils automatisch auf die „Roll-Achse“ aus. Das Foil wird steifer auf der Rolle. Es kippt verzögert von einer zur anderen Seite. Das hat nun verschiedene Auswirkungen auf das Fahrverhalten des Foils. Ab hier spielen die angegebenen Größen-Definitionen nach qcm in immer kleineren Abstufungen eine Rolle. Auch die Aufgabe des „Stabis“ oder „Rearwing“ wird von hier aus immer wichtiger. Der Frontflügel liefert viel weniger Achsenstabilität (Pitchachse) und muss durch sein schlankes Profil vieles ausgleichen. Ein HA-Foil erfordert höhere Ingeniuerskunst und mehr Entwicklungsarbeit um wirklich gut zu performen. Die Abstimmung der Profilverläufe ist komplexer. F-One hat sich mit einem HA-Design ein paar Jahre Zeit gelassen und das Ergebnis ist überwältigend. Wir konnten den  neuen AR 7,5 „Seven Seas“ schon fahren. Probier ihn mal aus!

Durch das HA-Design hast du ein spezielles Foil, dass seinen Einsatzbereich in Geschwindigkeit und Glide hat. Es ist vorgesehen für „Downwindruns“ oder um mit kleinsten Pumpbewegungen (…energiesparen) lange Strecken zurücklegen zu können.

Ein AR 9 ist für Profis. Für solche, die das Maximum aus ihrem Fahrkönnen holen möchten. Eine neue Herausforderung, die mit einem höheren Fahrkönnen verbunden ist. Das heißt aber definitiv nicht, dass alle Profis immer nur HA fahren!! Das ist sehr wichtig zu erwähnen. Die Vergleiche sollen lediglich aufzeigen, wie es sich mit den Anforderungen der verschiedenen Setups verhält. Die extreme Streckung des Profils erlaubt dir sehr lange Gleitphasen bei hoher Geschwindigkeit bzw. setzt das Profil diese voraus. Die Effizienz wird bis AR 9 also immer weiter gesteigert. Die Flügelgrößen werden hier immer kleiner. Es wird z.B. niemals ein 2200er AR9 Flügel existieren, da die Spannweite 2 Meter betragen würde.

Fazit: Im Flugsport gibt es auch Piloten die favorisiert verschiedene Flugzeugtypen fliegen. Der eine mag’s schnell und wendig, der andere mag’s eher gemütlicher und langsam.

GLEITVERMÖGEN UND DREHFREUDIGKEIT

Diese Skizzen veranschaulichen den Unterschied zwischen einem Sportwagen und einem Geländewagen. Wie schon erwähnt, kann ein krasser Gleiter keine engen Radien drehen und umgekehrt.

Die „Glide-Ratio“ ist die Eigenschaft des Foils zu gleiten. Ein HA Foil gleitet länger bei gleicher Größe. Das sieht man an der Kurve. Dafür zieht es aber weniger enge Radien. Vergleicht man High-Aspect und Low-Aspect miteinander, wird ein HA Foil länger gleiten bei gleicher Anfangsgeschwindigkeit. Natürlich nutzen Pro’s diese Art Foils gerne für’s Downwindfoilen.

PROFILE

Die Dicke des Profils, egal ob Front- oder Heckflügel, bestimmt dessen Leistung bzw. Einsatzbereich.

Natürlich auch die Art des Profils. Aber das wäre zu komplex zu beschreiben und im Zusammenspiel von Front und Heckflügel hat jeder seine eigene Philosophie. F-One hat ihre komplette, sehr umfangreiche Foil-Palette sinnvoll und zugehörig zueinander entwickelt. Es ist allerdings dabei auch normal, dass ein HA-Foil niemals ein fleischiges, dickes Profil hat/haben sollte da es ja für Geschwindigkeit ausgelegt ist. Seine höhere Leistung bezieht es eben aus genau dieser höheren Spannweite. Drum muss das Profil niemals so dick wie bei einem AR5 Foil. Umgekehrt wäre ein AR 5 Foil mit dünnem Profil sehr ineffizient. F-One unterschiedet hier 3 verschiedene Profildicken/Arten.

HÄUFIGE MISSVERSTÄNDNISSE

Wie bereits erwähnt, strebt der Foiler danach alle positiven Eigenschaften miteinander zu verbinden.

Das kann man bis zu einem bestimmten Punkt auch tun. Ein Treckerreifen bleibt allerdings ein Treckerreifen und wird niemals an einem Formel 1 Wagen verbaut werden. Lustige Vorstellung irendwie ;-)

Diese Grafik soll es noch ein mal verdeutlichen. Es soll auch verdeutlichen, das man nun kein „High-Performance“ z.B. 840er Phantom mit einem 300er Stabi und L Fuselage fahren sollte. Bzw. dies keinen Sinn ergeben würde.

RANGE FINDER

Die F-One Foil Range scheint komplex. Dennoch ist sie logisch zusammengehörig entwickelt worden und das Wichtigste: Es ist für wirklich jeden Fahrstiel das perfekte Foil-Setup am Start.

  • Die neue F-One Foil Range ist in 3 Gruppen unterteilt. Über 1500 (GRÜN), 1000-1500 (GELB) und unter 1000 (ROT)
  • Alle Foils von F-One sind sehr Benutzerfreundlich, lediglich die kleinen Größen, unter 1000 qcm erfordern ein höheres Fahrkönnen.
  • Eine kürzere Fuselage, sowie auch ein kleinerer Stabi, wird dir mehr Geschwindigkeit bringen und macht das Setup wendiger.

DAS RICHTIGE FOIL FÜR DEIN GEWICHT

Wie du sicher schon öfter bemerkt hast, sind sämtliche Produkte in der Wassersport-Industrie auf ein mittleres Körpergewicht von 75-80Kg entwickelt. Das hat was damit zu tun, dass Teamfahrer weltweit, sowie zum Teil auch die Produktentwickler, immer in dieser Gewichtsklasse liegen. Das heißt jetzt nicht, dass ein schwerer Fahrer nicht das perfekte Foil bekommt. Ich möchte dir nur erklären warum immer alle Tabellen und Grafiken so aufgebaut sind. Auch die größte Zielgruppe liegt in dieser Gewichtsklasse.

Diese Grafik zeigt, wie du das Foil wählst. Genereller Tipp von mir: Im Zweifel lieber eine Nummer größer. Damit liegt man niemals falsch. Für eine steile Lernkurve zählt Wasserzeit! Das heißt, auch wenn der Wind schwächelt möchte man „hoch kommen“. In der Grafik siehst du die Phantom Range von 740 bis 1780 qcm. Als reiner Wassersport-Anfänger bist du perfekt mit dem Modell „Gravity“ 1800 oder 2200 bedient. Für alle anderen, mit guter Wassersport-Vorerfahrung und einer guten Portion Talent, eigenet sich der „F-One Phantom“ als das GO-TO Foil für den ersten Kauf. Schulen tun wir aussschließlich auf den Modellen „Gravity“. Warum, weißt du ja jetzt.

Ich habe z.B. 81 Kg und fahre die komplette Range von 840 bis 1780 Phantom. Mein Einsatzbereich ändert sich dabei aber auch immer. Als „One for all“ Foil bei fortgeschrittenem Fahrkönnen würde ich den 1280 oder 1480 empfehlen bei diesem Körpergewicht. Als Profi und TOP-Foiler nimmst du 1080 – einer für alles! Ich z.B. fahre 90% meiner Zeit den 1080er mit XXXS und 250 Stabi. Den nehme ich zum Foil-Surfen in kleinen bis großen Wellen, zum Wingen in allen Bedingungen und zum Pumpen im Flachwasser. Sogar Beachstart geht damit! Ich verwende den 75cm HM Mast. Ein mega stabiles und super leichtes Setup. Ein Traum!

DAS RICHTIGE BOARD FÜR DEIN FOIL

Auch hier zeigt dir die Grafik ganz einfach, was für Kombinationen Sinn machen.

Dies ist natürlich nur ein Leitfaden, um ein Verständnis zu entwickeln. Natürlich kann ein Fahrer, der große Boards mag, auch sehr kleine schnelle Foils daran fahren. Zu Beginn deiner Lernkurve kommst du erstmal mit sehr großen Boards klar. Dann lernst du damit umzugehen und die Boardgröße kann immer kleiner werden. Bis zu einem gewissen Punkt wo du „anecken“ wirst. Denn unter gewissen Volumen/Breiten-Längen-Verhältnissen benötigst du einfach zu viel Energie vom Wingkite. Das macht dann wenig Sinn. Zudem müsste dann auch die Größe deines Foils angepasst werden, da, wie du dir denken kannst, große Foils an kleinen Boards schwierig zu kontrollieren sind. Ich persönlich kann z.B. jede Literzahl fahren. Es ist immer nur eine Frage der Knie-Technik und des Windes. Wenn das mit der „Aufstehtechnik“ ein mal sitzt, wendest du es auf alle Boards an, egal wie klein.

Wenn’s mal richtig ballert, ist es geil mal 30-40 Liter zu fahren. Aber dann darf der Wind auch nicht droppen. Sonst geht nämlich gar nichts mehr ;-) Mein persönlicher „One Fits All“ Favorit ist z.B. das Rocket Wing V2 5.0-60L. Um damit bei einem Körpergewicht mit 85 Kilo hochzukommen, benötigst du im Leichtwind allerdings viel Technik und Kraft. Bis MAX ca. 10 Liter unter Körpergewicht bis zum Körpergewicht an Volumen, liegen die meisten boards der guten Rider. Also von 50-80 Liter ist immer alles dabei.

ZUSAMMENFASSUNG

Hier seht ihr eine schöne Zusammenfassung der verschiedenen Eigenschaften der Foils in Verbindung mit den Foil-Disziplinen.

Eben weil es so viele Foil-Disziplinen gibt, setzt F-One ab 2022 auch alles daran, die komlette Bandbreite abzudecken. Ab sofort ist für jeden etwas dabei und es bleiben zu 100% keine Wünsche offen. F-One ist damit wieder ganz vorne an. Weitere Dinge die uns an F-One faszinieren und wirklich abgrenzt von anderen Herstellern ist deren Qualität, Preisstabilität und Service!

YOUTUBE VIDEO ZUM THEMA

Hier ein richtig gelungenes Video von F-One über die verschiedenen Foil-Typen und deren Einsatzbereiche.

WINGFOILEN IST MEGA FASZINIEREND

Jetzt solltest du einen Überblick bekommen haben. Zögere nicht, uns bei Fragen jederzeit zu kontaktieren. Egal von welchem Hersteller: Foil, Board oder Wing. Wir helfen dir super gerne weiter!

Viel Spaß auf dem Wasser, Malte

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