Parawingen – Neuer Trend oder Fehlstart für Einsteiger?

Veröffentlicht am: 6. Februar 2025|Kategorien: Allgemein, Kurse|Tags: , , |
Parawinger illustriert Wingfoiler auf dem Surfboard
Erster Test Parawing BRM am Schulungsspot auf Fehmarn
Parawingen in Altenteil auf Fehmarnn

Parawingen – Neuer Trend oder Fehlstart für Einsteiger?

Wingfoilen mit dem Parawing ist eigentlich ein alter Trend. Kitefoilen an sehr kurzen Leinen!

In diesem Blogbeitrag werden wir in das Thema „Parawing“ und deren Vor-, sowie Nachteile tiefer einsteigen. Wo macht der Parawing definitiv Sinn und wo ist der Parawing ein „Fehlstart“. Bereits im Oktober letzten Jahres haben wir als einer der ersten Foiler in Deutschland den BRM Parawing (Board Riding Maui) testen dürfen! Auch ein paar angehende Schüler durften wir mit dem neuen Wing in Kontakt setzen. Das Feedback ist sehr interessant!

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Was ist Parawingen und für wen ist das geeignet? 

Einfach krass, was im Wassersport abgeht. Jedes Jahr gibt es etwas neues. In diesem Fall etwas neues, dass einen erstmal zum Nachdenken bringt und auch teils verunsichern kann. Zum Beispiel stellt man sich die Frage: „Brauch ich jetzt auch sowas“?

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Para-Wingen – minimalistische Revolution oder Sackgasse für Anfänger?

In der Szene taucht gerade ein neuer Begriff auf, der für viel Gesprächsstoff sorgt: Para-Wing. Wer in den letzten Wochen am Spot war, hat vielleicht schon jemanden gesehen, der mit einem ultraleichten, flatterigen Schirm über das Wasser geglitten ist – ohne Tube, ohne sichtbare Struktur. Wir haben uns diesen Trend für euch angeschaut und sagen euch ganz klar: Spannend, ja – aber nix für Anfänger. Oder wie der Titel sagt: „Neuer Trend aber Fehlstart für Einsteiger!

Was ist ein Para-Wing überhaupt?

Anders als der klassische Wing, den wir aus dem Wingfoilen kennen – also mit dicker, aufblasbarer Fronttube und steifen Handles – ist der Para-Wing ein völlig anderes Konzept. Technisch gesehen ist es eigentlich ein Kite mit sehr kurzen Leinen – häufig unter zwei Metern Spannweite. Der Schirm hat keine aufblasbaren Elemente, sondern besteht komplett aus Tuch, ähnlich wie ein Paraglider oder Softkite. Gesteuert wird er direkt über eine kleine Bar, was ihn optisch näher an einen klassischen Kite rückt, als es die Optik vermuten lässt.

Die Idee dahinter: ein ultraleichtes Setup mit möglichst wenig Widerstand und maximaler Kompaktheit. Und genau da liegt auch der größte Reiz.DIE Lösung für Downwindfoiler! Jetzt kann man sich den Prozess des Paddeln-Lernens sparen!… aber auch nicht ganz!

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Die Vorteile – warum Para-Wingen richtig geil sein kann

Lass uns kurz anerkennen, was der Para-Wing richtig gut macht. Das Ding ist verdammt klein. Während du bei einem normalen Wing erstmal mit Pumpe, Schläuchen und Tube hantierst, ziehst du den Para-Wing einfach aus dem Rucksack – oder noch besser: unter dem Lycra hervorgezaubert in drei Sekunden. Für Minimalisten ist das ein Traum.

Dazu wiegt der Para-Wing fast nichts. Wer gerne zu Fuß zum Spot geht oder mit leichtem Gepäck auf Reisen ist, wird diesen Vorteil schnell zu schätzen wissen.

Außerdem: Das Handling im Flug fühlt sich deutlich näher an Kitesurfen oder Paragliding an – das mag für manche ein Bonus sein, vor allem für Leute mit entsprechender Vorerfahrung.

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Aber jetzt kommt die Realität – und die ist für Anfänger leider hart

So faszinierend das Konzept ist, so sehr müssen wir euch auch ein bisschen bremsen. Denn: Para-Wings sind für Einsteiger komplett ungeeignet. Warum? Ganz einfach:

1. Keine Struktur, kein Halt:
Ein klassischer Wing hat eine dicke, aufblasbare Fronttube, die dem ganzen System Stabilität verleiht. Du kannst dich darauf abstützen, bekommst ein klares Feedback, hast eine definierte Form, mit der du arbeiten kannst. Beim Para-Wing fehlt das komplett. Das Teil ist ständig in Bewegung, klappt in Böen auch gerne mal zusammen und verlangt viel Fingerspitzengefühl.

2. Sehr ineffizient:
Gerade beim Angleiten oder beim Pumpen merkt man den Unterschied: Ein normaler Wing bringt dich durch seine Struktur schnell aufs Foil. Der Para-Wing dagegen ist weich, instabil und braucht permanenten Input – keine Chance, sich mal auszuruhen oder die Power durch Pumpbewegungen aufzubauen.

3. Kein Auftrieb im Wasser:
Stürzt du mit einem klassischen Wing ins Wasser, kannst du dich auf ihm abstützen, er bleibt über Wasser, du hast eine Art Sicherheitsinsel. Ein Para-Wing sinkt wie ein nasser Lappen. Für Anfänger, die häufiger ins Wasser fallen, ist das ein echtes Sicherheitsproblem.

4. Material noch nicht ausgereift:
Die meisten Para-Wings sind Prototypen oder Erstserien. Da wird noch extrem viel ausprobiert – was cool ist für Leute, die gerne basteln und testen. Aber für Einsteiger heißt das: kaum Standards, wenig Verlässlichkeit – und ein krasser Wertverlust.

Fazit aus Sicht unserer Schule

Wir lieben neue Ideen. Und wir feiern es, wenn sich Material weiterentwickelt, Grenzen gesprengt werden und neue Wege gedacht werden.

Genau so innovativ ist auch unser Unternehmen mit innovativen Schulungsmethoden. Der Para-Wing ist genau so ein Konzept – und ja, für Fortgeschrittene mit Technikverständnis und einem gewissen Spieltrieb kann das richtig Bock machen.

Aber wir wären nicht ehrlich, wenn wir sagen würden, dass das was für Anfänger ist. Im Gegenteil: Wer gerade ins Wingfoilen einsteigt, braucht vor allem eins – Kontrolle, Stabilität und ein verlässliches Setup. Ein klassischer Wing mit Tube bietet genau das. Er ist robust, leicht zu starten, verzeiht Fehler und gibt dir immer ein gutes Feedback.

Deshalb sagen wir ganz klar: Para-Wing ist spannend – aber bitte erst, wenn du dein Foil sicher beherrschst und weißt, worauf du dich da einlässt.

Und noch ein letzter Punkt: Wer glaubt, sich mit einem Para-Wing Geld zu sparen, sollte sich bewusst sein – das Material ist (noch) nicht günstiger, sondern einfach weniger langlebig, experimentell und mit hohem Wertverlust verbunden.

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Unser Tipp:

Mach deine ersten Erfahrungen mit einem klassischen Wing. Wenn du dann sicher fliegst, regelmäßig auf dem Foil stehst und Lust auf neue Herausforderungen hast – dann kannst du dich in die Welt der Para-Wings stürzen. Aber bis dahin: Bleib bei dem, was funktioniert. Und wir helfen dir dabei.

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